Ein digitales Raum-Zeit-Modell für vernetzte Forschung am Beispiel Nürnberg.
Wie hat sich eine Stadt über die Zeit entwickelt? Wie hat sich der Stadtraum verändert? Welche sozialen Netzwerke bestanden? Solche Fragen versuchte 2015 – 2018 die virtuelle Forschungsumgebung TOPORAZ (Topographie in Raum und Zeit) exemplarisch am topografischen Erscheinungsbild eines Stadtviertels im historischen Nürnberg zu beantworten. Dies geschieht in vier Zeitebenen (1620, 1810, 1910 und Gegenwart), bestehend jeweils aus georeferenzierten 2D-Karten und 3D-Modellen, die als Navigationsstruktur dienen.
Ziel des Fachgebietes Digitales Gestalten war dabei die 3D-Computer-Modellierung eines prominenten Stadtviertels in verschiedenen Zeitschichten, anhand dessen historische Entwicklungen differenziert veranschaulicht werden können. Die räumlich-zeitliche Struktur dient als Basis für die Zusammenführung von stadträumlichen Objekten mit heterogenen Schrift-, Bild- und Tondokumenten aus Archiven und Museen.
Gleichzeitig sollte es möglich sein, anhand der im Computer eingegebenen Architektur eine stilistische Einordnung der Bauwerke vornehmen zu können.
Für die Zusammenführung der stadträumlichen Objekte mit den heterogenen Dokumenten und Quellen war nicht eine detaillierte Modellierung notwendig, sondern lediglich die erkennbare Differenzierung von Geschossen. Um eine stilistische Einordnung zu erreichen bedarf es darüber hinaus aber eine ausreichende Modellierung architektonischer Grundelemente. Es ging im Projekt für das Fachgebiet Digitales Gestalten darum, paradigmatisch für diese Aufgabenstellungen eine vom Aufwand optimierte Detailierung der zu modellierenden Architektur zu entwickeln.