Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Rekonstruktion

TU-Ausstellung zeigt virtuelle Rekonstruktionen von Synagogen in Köln und Minden

2021/06/14

Die Wanderausstellung „Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Rekonstruktion“, die am 10. Juni im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln eröffnet wurde und dort bis zum 19. September zu sehen ist, zeigt die zumeist unbekannte Pracht von Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört wurden.

Die Rekonstruktionen entstanden am Fachgebiet Digitales Gestalten des Fachbereichs Architektur an der TU Darmstadt als Reaktion auf den Anschlag von Neonazis auf die Synagoge in Lübeck im Jahr 1994. In Halle wurde 2019 auf die dortige Synagoge ein Anschlag verübt. Diese Taten zeigen, wie offen und brutal Antisemiten und Rechtsradikale in unserer Gesellschaft wieder agieren. Die Ausstellung will dagegen ein Zeichen setzen. Zudem möchte sie neugierig auf die vielfältige 1700jährige jüdische Kultur in Deutschland machen und einen wichtigen Beitrag leisten, Barrieren des Kennenlernens von jüdischer Kultur und Alltagsleben abzubauen.

Ab dem 9. Oktober 2021 bis zum 6. Februar 2022 wird die Ausstellung im Mindener Museum gezeigt. Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre“ wird die Wanderausstellung durch Bundesmittel des Vereins „321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ gefördert. Weitere Ausstellungsorte sollen ab Februar 2022 folgen.

Seit über 25 Jahren rekonstruieren Forschende und Studierende am Fachgebiet Digitales Gestalten virtuell Synagogen, die von den Nationalsozialisten 1938 zerstört wurden. Das Ziel ist es, die zerstörten Synagogen in ihrer Schönheit und Vielfältigkeit wieder sichtbar zu machen. Sie sollen in das Bewusstsein heutiger Generationen zurückgeholt werden.

pb/Dr. Marc Grellert