Master Thesis WS 17/18

Rotoform – Entwicklung eines Materialsystems und Erforschung seiner gestalterischen Potenziale für die Architektur

von Samim Mehdizadeh

Die Thesis befasst sich mit dem Entwurf und der Herstellung von geometrisch differenzierten, hohlen Knotenelementen, die zu größeren Strukturen zusammengefügt werden können. Samim entwarf die Objekte mit Hilfe von Masse-Feder-Modellen und fertigte sie aus einem Acryl/Gips-Composite , das in vorgespannte hyperelastische Membranen gegossen wird, die als dynamische und flexible Schalung dienen. Da eine solch empfindliche Schalung keinem hohen Druck standhalten kann, wird nur eine minimale Menge an Material gegossen. Anschließend wird die Schalung im Rotationsverfahren geformt. Durch die langsame Rotationsbewegung wird das Material gleichmäßig über die Schalungsoberfläche verteilt. Die so entstandenen leichten Bauteile bleiben hohl oder dienen als verlorene Schalung für einen zweiten und dritten Guss.

Samim hat eine räumliche Struktur aus mehreren Knotenpunkten und linearen Aluminiumelementen entworfen und als Prototyp hergestellt. Er erforscht den geometrischen Lösungsraum von hyperelastischen Membranen als Schalung durch digitale Simulation und dokumentiert den Prozess mit Fotos, Videos, Zeichnungen und Diagrammen.

Darüber hinaus erforscht die Arbeit das entwurfliche Potential von RotoForm. Samim entwarf einen Ponton-ähnlichen schwimmenden Ausstellungsraum am RDM Pier in Rotterdam. Die Strukturen machen sich die rotationsgeformten Hohlräume zunutze, die es dem Gebäude ermöglichen, auf dem Wasser zu schwimmen. Das Gebäude wechselt seinen Standort, indem es entsprechend der städtischen Entwicklung und dem Wandel des Rotterdamer Hafens an neue Orte schwimmt.